Feldherrnhalle

Die Feldherrnhalle (fälschlicher oft Feldherrenhalle genannt) ist eine Loggia am südlichen Ende des Odeonsplatzes in der Maxvorstadt in München. Der Bereich gehört bereits zur Fußgängerzone und ist Ziel vieler Touristen.

Geschichte

(rechts)]] Die Feldherrnhalle wurde 1841 bis 1844 durch Friedrich von Gärtner im Auftrag von König Ludwig I. nach dem Vorbild der Loggia dei Lanzi in Florenz erbaut. Ziel dieses Gebäudes sollte es sein, einen Anfangspunkt für die Ludwigstraße zu planen, der Ruhe unter die Vielzahl der bis dahin verwirrenden Achsen bringen sollte. Gleichzeitig sollte der Übergang von der historischen Altstadt zur neuen Prachtstraße harmonischer gestaltet werden. Daher wurde als Bauplatz das Gebäude des Wirtshauses „Bauerngirgl“, letztes Haus vor dem Schwabinger Tor, gewählt.

Konzeption und Bedeutung

in Florenz.]] Die Feldherrnhalle wurde zu Ehren des bayerischen Heeres als südlicher Auftakt der Ludwigstraße errichtet und korrespondiert mit dem 1 km entfernten Siegestor. Glanz und Elend der bayerischen Militärgeschichte findet sich wieder in der Auswahl der Standbilder von Graf Tilly und Fürst Wrede, die von Ludwig von Schwanthaler aus der Bronze eingeschmolzener Kanonen gegossen wurden.

Das Schwabinger Tor wurde abgerissen, und als point de vue ist die Feldherrnhalle entstanden.

Hitler-Ludendorff-Putsch 1923

Am Morgen des 9. November 1923, einem Freitag, marschierte Adolf Hitler mit seinen Anhängern auf die Feldherrnhalle zu, wo es zu einer Konfrontation mit der Bayerischen Bereitschaftspolizei kam. Der Marsch im Rahmen des Hitler-Ludendorff-Putsches wurde gestoppt.

Nach der Machtübernahme 1933 wurde die Feldherrnhalle zu einem besonderen Ort der NS-Propaganda. An der östlichen Seite wurde eine Tafel mit den Namen der seinerzeit so genannten Blutzeugen angebracht, die von einer Ehrenwache der SS geehrt wurde. Jeder Passant, der an dieser Tafel vorbei kam, war verpflichtet, diese mit dem Hitlergruß zu ehren. Die Tafel wurde nach dem Einmarsch der US-Amerikaner 1945 entfernt.

Gleichzeitig wurden regelmäßig Gedenkmärsche zur Feldherrnhalle durchgeführt. Bei einem solchen Gedenkmarsch am 9. November 1938 versuchte der Schweizer Maurice Bavaud Hitler zu erschießen.

Aufgrund des großen Symbolwertes, den die Nationalsozialisten der Feldherrnhalle beimaßen, erhielten folgende Kampfverbände der Deutschen Wehrmacht den Zusatz „Feldherrnhalle“: Panzerbrigade 106 Feldherrnhalle, Panzerbrigade 110 Feldherrnhalle und Panzergrenadier-Division Feldherrnhalle. Des Weiteren wurde die schwere Heeres-Panzer-Abteilung 503 (s.H.Pz.Abt. 503) im Zuge der Umbenennung und Neuordnungen 1944 in „schwere Heeres-Panzer-Abteilung Feldherrnhalle“ umbenannt.

Denkmäler

  • Graf-Tilly-Standbild (Bronzeguss von Ferdinand von Miller nach Entwurf von Ludwig Schwanthaler)
  • Fürst-Wrede-Standbild (Bronzeguss von Ferdinand von Miller nach Entwurf von Ludwig Schwanthaler)
  • Bayerisches Armeedenkmal (Entwurf Bildhauer Ferdinand von Miller, 1892)
  • Steinerne Löwen neben der Freitreppe (Bildhauer Wilhelm von Rümann, 1906).

Kuriosa

  • Einige Münchner spotten über die Namensgebung „Bayerische Feldherrnhalle“ unter Anspielung auf Herkunft und strategische Begabung von Tilly und Wrede: „Der eine war kein Bayer, und der andere kein Feldherr“.
  • Um die Huldigung an der Gedenktafel für die damals so genannten „Blutzeugen der Bewegung“ des Hitler-Ludendorff-Putsches 1923 zu vermeiden, gingen viele Passanten von der Residenzstraße über die Viscardigasse hinter der Feldherrnhalle in die Theatinerstraße und gelangten so ohne Hitlergruß zum Odeonsplatz. Die Münchner nennen daher die Viscardigasse teilweise bis heute „Drückebergergasserl“.
  • Einer der beiden Löwen ist einer Überlieferung nach bayerischen, der andere preußischen Ursprungs. Die Herkunft ist daran erkennbar, dass der preußische Löwe das Maul offen hat. Eine humorige Anspielung auf die Gesprächigkeit der Norddeutschen.

Literatur

Weblinks

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Tipps & Hinweise
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103372 -9
24. February 2018
Nice monument and historical site.
Carl Griffin
31. December 2015
It was here in 1923 that police stopped Hitler's beer hall putsch. He subsequently spent 9 months in jail.
Vladi Popov
12. January 2016
Nice duplicate of the plaza in Florence
Nikolaus Gradl
10. February 2010
Schöner Blick die Ludwigstr. entlang zum Siegestor. Nach Protesten hat der Freistaat sein Verbot zurückgenommen und es ist wieder möglich die Treppen hinauf zu gehen;-)
Alex MB
18. September 2014
Von den Nazis für ihre Zwecke leider missbraucht bleibt sie immer auch ein Mahnmal...
Mike
12. October 2013
Gehört beim Besuch von München dazu!
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7.3/10
3 556 Leute waren hier
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Viscardigasse, 80333 München, Deutschland Route berechnen
Tue 10:00 AM–8:00 PM
Wed Noon–8:00 PM
Thu 11:00 AM–9:00 PM
Fri 10:00 AM–10:00 PM
Sat 10:00 AM–9:00 PM
Sun 10:00 AM–8:00 PM

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