Die Faraglioni im Mittelmeer vor den Küsten der italienischen Halbinsel sind kegel- bis nadelförmige Felsformationen. Am bekanntesten sind wohl die vier Faraglioni vor der Insel Capri im Golf von Neapel, aber derartige Klippen finden sich auch andernorts westlich und östlich von Italien. Sie können aus Kalkstein – wie vor Capri – oder aus vulkanischem Material sein.
Das italienische Wort „Faraglione“ (Mehrzahl „Faraglioni“) leitet sich von dem griechischen „pharos“ (deutsch: Leuchtfeuer) her. In der Antike wurden exponierte Felsen häufig durch Feuer beleuchtet, um Seefahrern die Orientierung und Navigation zu erleichtern.
Die vier Faraglioni vor Capri () liegen im Meer unmittelbar vor der Südostspitze der Insel.
Drei der Felsen reihen sich nach Süden zu hintereinander:
Etwa 200 m östlich des größten Faraglione, in Richtung der „Bocca Piccola“, der Kleinen Mündung des Golfs von Neapel, ragt ein vierter, kleinerer Felsen aus dem Meer, der „Scoglio del Monacone“ (deutsch: Einsiedler-Klippe wegen der Lage abseits der Dreiergruppe).
Neben der Blauen Grotte gelten als Hauptattraktion für die Besucher der Insel Capri die vier Faraglioni.
Auf den vier Faraglioni ist eine seltene Eidechsenunterart beheimatet, die Lucertola Azzurra (deutsch: Blaue Eidechse). Sie trägt diesen Namen, weil ihre Körperoberfläche eine intensiv blaue Pigmentierung aufweist, die als Anpassung an den felsigen Untergrund gilt und der Tarnung gegen tierische Fressfeinde, in erster Linie Greifvögel, dient. Früher nahm die Wissenschaft an, diese Unterart sei bei Capri endemisch, inzwischen sind jedoch auch Vorkommen auf den Faraglioni an der Küste Siziliens bekannt.
Weitere ähnlich geformte Felsen liegen beispielsweise vor Sizilien, wie erwähnt, oder vor den Inseln Ponza und Lipari sowie in der Baia dei Mergoli vor dem Gargano, dem „Sporn“ der italienischen Halbinsel.