Domus Aurea

Die Domus Aurea (lat. das Goldene Haus) war ein riesiger Palast in Rom, den der römische Kaiser Nero nach dem Brand der Stadt (64 n. Chr.) auf dem Gelände eines früheren Palastes, der Domus Transitoria, errichten ließ. Er glich eher einem Landgut als einem Palast, die gesamte Anlage umfasste ca. 80 ha.

Die Wände wurden von dem römischen Maler Fabullus bemalt. Die Deckenmalerei war wichtiger als die Wandmalerei. Kleine Zimmer und Korridore sind vollständig ausgemalt, sonst sind die Wände mit Marmorplatten verkleidet oder vergoldet. Figurenbilder sind eher schlecht erhalten. Die Malereien fallen in den 4. Stil/Phantasiestil der römischen Wandmalerei.

Der Speisesaal ist der erste Kuppelbau, dessen Grundriss ein Oktogon beschreibt, und der früheste in der Palastarchitektur überhaupt.

Sueton über die Domus Aurea

Sueton beschreibt den Palast in seiner Biographie Neros:

Шаблон:Zitat

Passend zu den Zeilen von Sueton gingen zur Zeit Neros in Rom Spottverse um, welche die Römer aufforderten in das nahegelegende Veji auszuwandern, da Rom zu einem einzigen Haus geworden sei, wenn denn nicht Veji auch schon dazugehöre: Roma domus fiet: Veios migrate Quirites - si non et Veios occupat ista domus.

Lage und weitere Verwendung

Die Domus Aurea umfasste große Teile des Palatins, das Tal, in dem heute das Kolosseum steht (damals ein künstlich angelegter See), sowie Teile der umliegenden Hügel. Die Römer sparten nicht mit Spott über den Größenwahn ihres Herrschers.

Die Kaiser Vespasian und Trajan gaben dem römischen Volk Teile der Domus Aurea zurück, insbesondere in Form des Amphitheatrum Flavium (Kolosseum) und der Trajansthermen; andere blieben Palast-Areal (Palatin). Später wurden an der Stelle des Goldenen Hauses die Titusthermen errichtet.

Heute ist nur noch auf dem Oppius (ein Hügel am Rand des Esquilin) ein kleiner Rest des ehemals riesigen Komplexes erhalten, dem aber wegen seiner Architektur sowie seiner Stuck- und Wandmalereidekoration große kunstgeschichtliche Bedeutung zukommt.

Nachdem das Bauwerk nach umfangreichen, jahrzehntelangen Restaurierungsarbeiten erst Ende der 1990er Jahre wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden war, musste es Ende 2005 erneut gesperrt werden, nachdem schwere Schäden durch aus dem Boden in die Konstruktion eindringende Feuchtigkeit festgestellt worden waren.

Nach einjährigen, erneuten Renovierungsarbeiten wurde das Haus Ende Januar 2007 wieder eröffnet. Zur Zeit ist ein Besuch nur mit einer Voranmeldung möglich, auch sind nur 12 der ursprünglich 32 zugänglichen Räume zu besichtigen.

Bei ihren Arbeiten entdeckten die Restauratoren zugleich einen unterirdischen Gang, der bis zum nahe gelegenen Kolosseum führt. Zeitungsberichten zufolge erwägen die Experten, diesen Tunnel zu erweitern und als einen neuen Ausgang der Domus Aurea zu nutzen.

Nero hatte die Decken und die oberen Hälften der Wände ausmalen lassen. Von diesen Fresken existieren heute noch rund 30.000 m², 1200 davon sind restauriert. Die Bildthemen sind mythologische Szenen, ein Stillleben mit Schinken, Brot und Fisch, Landschaftsdarstellungen und dekorative Grotesken.

An einigen Stellen der Wand sind Signaturen berühmter Renaissance-Maler eingeschrieben. Der Kaiserpalast war damals gerade wieder entdeckt worden; die Künstler mussten sich durch Deckenöffnungen in den Untergrund abseilen, um dort Fresken zu kopieren. Was sie sahen, nutzten sie für eigene Arbeiten – etwa für die Bogengänge des Vatikans, die unter Raffaels Aufsicht entstanden.

Kuppelbau

Die Domus Aurea ist der erste Kuppelbau, der über einem achteckigen Grundriss errichtet wurde, und der früheste in der Palastarchitektur. Das Klostergewölbe besitzt einen Inkreis-Durchmesser von 13,48 m und wird von einem 5,99 m weiten Opaion durchbrochen. Die Kuppelschale besteht aus römischem Beton.

Literatur

  • Fritz Weege: Das goldene Haus des Nero. Nneue Funde und Forschungen, in: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 28 (1913)
  • Carel C. van Essen: La Topographie de la Domus Aurea Neronis, Noord-Hollandsche uitg. maatschappij, Amsterdam 1954.(Mededelingen ; N.R., 17,12)
  • Nicole Dacos: La découverte de la Domus Aurea et la formation des grotesques a la Renaissance, London, Warburg Institute 1969. (Studies of the Warburg Institute; 31)
  • Roberto Luciani, Leandro Sperduti: Domus aurea Neronis, Ist. Poligrafico, Rom 1993. (Itinerari dei musei, gallerie, scavi e monumenti d'Italia 20) ISBN 88-240-0426-1
  • Irene Iacopi: Domus aurea, Electa, Mailand 2001. ISBN 88-435-7175-3
  • Larry F. Ball: The Domus Aurea and the Roman architectural revolution, Cambridge University Press, Cambridge 2003. ISBN 0-521-82251-3

Weblinks

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Merve D
5. January 2015
You need to make reservations because the only entrance is via guided tours by archeologists, for groups of 25 people. Only open on Saturdays and Sundays, from 9.15 to 15.45.
Dan
7. August 2016
The best experience we had in Rome. For those passionate about history or achitecture this is something that must not be missed. Impressive!
bart collet
5. March 2022
Beautiful must visit underground expo. Map apps don't point to the correct location & there aren't any arrows pointing you to the right direction
Hotel Felice Rome
11. January 2012
When a young Roman inadvertently fell through a cleft in the Aventine hillside at the end of the 15th century, he found himself in a strange cave or grotta filled with painted figures.
Irina Dobrova
15. November 2013
Отсюда открывается вид на Колизей с вершины холма. На ночь парк Золотого дома запирают на решетку, но при желании находится лазейки. Так что отсюда можно любоваться колизеем и днем и ночью
Paolo Platania
22. August 2015
Una visita interessante dal punto di vista storico ma anche archeologico per scoprire le difficoltà degli scavi. Meglio prenotare.
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