Deception Island

Deception Island ist eine der Südlichen Shetlandinseln, eine Subantarktische Inselgruppe. Die Insel wird durch die Spitze eines aktiven Vulkans gebildet; der bislang letzte Ausbruch fand im Jahre 1970 statt.

Geographie

Die in der Bransfieldstraße liegende Insel befindet sich 16 km südlich von Livingston Island und besteht heute aus dem ringförmigen Rest einer Caldera und hat einen Durchmesser von 13 bis 14 km. Durch eine im Südosten der Insel gelegene, weniger als 400 m breite Meerenge, Neptuns Blasebalg genannt, können Schiffe in den vom Meer überfluteten inneren Kratersee, Port Foster, gelangen. Die höchsten Erhebungen sind der Mount Kirkwood mit derzeit 452 m und der Mount Pond, der rund 540 m hoch ist.

Geschichte

Am 29. Januar 1820 wurde die Insel zum ersten Mal durch William Smith und Edward Bransfield gesichtet, konnte aber wegen des schlechten Wetters nicht betreten werden. Vermutlich als erster segelte der amerikanische Robbenfänger Hero unter seinem Kapitän Nathaniel Palmer in den natürlichen Hafen Port Foster. Dessen Namensgeber war später Henry Foster, der geophysikalische Messungen mit dem Pendel in der nach diesem Ereignis benannten Pendulum Cove (Pendelbucht) 1829 durchführte.

1842 entdeckte man anlässlich eines Ausbruchs die vulkanischen Aktivitäten auf der Insel, die allerdings bis zu einem Ausbruch im Jahre 1967, der eine Phase größerer Aktivitäten einleitete, weder die Aktivitäten der Walfänger und Robbenschläger noch die der Forscher in größerem Maße beeinträchtigten. Bei dem Ausbruch von 1967 wurden die englische Forschungsstation bei Whalers Bay sowie die chilenischen Forschungsstationen Pedro Aquirre Cerda und Gutierrez Vargas bei Pendulum Cove schwer beschädigt. Der Versuch der Briten im Jahre 1969, ihre Station wiederaufzubauen, wurde erneut durch einen Ausbruch am 23. Februar an der westlichen Seite des Mount Pond unterbrochen, der die Station vollständig vernichtete.

Von 1910 bis 1931 befand sich in Whalers Bay die südlichste Trankocherei der Welt, die von der norwegischen Hector Whaling Company betrieben wurde. Größtenteils aus dieser Zeit stammt ein Friedhof mit 45 Gräbern, der allerdings in den 1960er Jahren bei den Vulkanausbrüchen verschüttet wurde.

Forschungsstationen

1944 errichteten die Briten die erste Forschungsstation auf Deception Island, die bis in die 1960er Jahre hinein für die Flüge der British Antarctic Survey genutzt wurde. Der Hangar am Nordende von Whalers Bay ist – neben dem Wrack einer einmotorigen De Havilland Canada vom Typ DHC-3 Otter, das im April 2004 nach England zurücktransportiert wurde – bis heute erhalten geblieben. Von Deception Island aus wurde am 20. Dezember 1928 der erste Flug über die antarktische Halbinsel durch den Australier Hubert Wilkins gestartet.

1948 eröffnete Argentinien seine Forschungsstation Base Decepción, die bis zu einem Vulkanausbruch 1967 ganzjährig besetzt war und jetzt nur noch als Sommerstation betrieben wird.

1989/90 eröffnet Spanien die Forschungsstation Gabriel de Castilla, die allerdings nur im Sommer betrieben wird, mit einer Besatzung 14.

Teile der Insel sind mittlerweile Sperrgebiet, um dort die Wiederansiedlung von pflanzlichem Leben auf der Vulkanasche beobachten zu können.

An dem am Außenrand der Insel im Südosten gelegenen Vorsprung Baily Head findet sich heute eine große Brutkolonie von Zügelpinguinen mit geschätzten 50.000 bis 100.000 Brutpaaren.

Literatur

  • Christian Walther (2004): Antarktis. ReiseHandbuch. Welver. Konrad Stein Verlag. 3. Auflage. ISBN 3-89392-280-6
  • David McGonigal und Lynn Woodworth (2004): Die Welt der Antarktis und der Arktis. Bielefeld. Delius Klasing-Verlag. 2. Auflage. ISBN 3-7688-1483-1

Weblinks

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