Cosa war eine römische Kolonie und lag in der südlichen Toskana, 113 Meter über dem Meer und ungefähr 139 km von Rom entfernt. 273 v. Chr. wurde Cosa in der Nähe der etruskischen Stadt Vulci gegründet, 196 v. Chr. mit weiteren Kolonisten verstärkt. Cosa wurde um 60 v. Chr. geplündert und konnte sich davon nie wieder richtig erholen, obwohl es noch Bauten des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts und eine christliche Kirche gibt.
Diese besondere Situation bewahrte für die Forschung die Reste einer römischen Stadt republikanischer Zeit. Der Ort, heute Ansedonia genannt, gilt als eine der wichtigsten archäologischen Stätten Italiens. Ausgrabungen fanden 1948–54 und 1965–72 unter der Amerikanischen Akademie in Rom statt, weitere Grabungen gibt es seit 1991.
Cosa wurde nach einem orthogonalen Plan auf einem kleinen Berg errichtet. Die Stadt hatte ein Forum, ein Capitolium, eine Kurie und Stadtmauern. Die um 150 v. Chr. errichtete Basilika gehört zu den frühsten bekannten Bauten dieses Types. Von besonderer Wichtigkeit für die Forschung sind auch die zahlreichen Wohnbauten der Stadt. Vor allem der Typ des hier gefundenen Atriumhauses unterscheidet sich von den Häusern in Pompeji und zeigt, dass die pompejianischen Häuser bei weitem nicht so typisch römisch sein müssen, wie bis dahin angenommen. Vor allem fällt auf, dass die Wohnbauten in Cosa nicht so symmetrisch angeordnet sind wie in Pompeji. Ein Beispiel ist das sog. SUNY-Haus. Es hat in der Mitte ein Atrium. Das Impluvium beherrscht hier nicht, wie in Pompeji das Atrium, die Fauces öffnet sich auch nicht zu dessen Mitte; generell fehlen im ganzen Haus die üblichen strengen Sichtachsen.