Die Burgruine Leonstein im Nordwesten des Kurortes Pörtschach am Wörthersee, einer Gemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten, dokumentiert die Überbleibsel einer mittelalterlichen Burganlage.
Die Hauptburg präsentiert sich mit unregelmäßig verlaufendem, teilweise noch aus dem 12. Jahrhundert stammenden Bering um zwei Höfe gruppiert, auf länglichem Felsplateau nordwestlich von Pörtschach. Der Zugang erfolgt von Norden, entlang der nördlichen Ringmauer. An der Südseite der Anlage ragt ein länglicher Felskopf mit viergeschoßigem, spätromanischem Bergfried samt Wohnbau, der älteste Teil der Anlage, empor. Im Ost-Hof, entlang der nördlichen Ringmauer erkennt man eine in Resten erhaltene, spätgotische Verbauung aus dem 14./15. Jahrhundert. Im Westhof in der Südost-Ecke gewahrt man Reste der ehemaligen Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, an der Westseite stehen noch Reste eines spätromanischen Ministerialienturmes, die Ost-Hälfte ist in den Bering eingebunden.
Im Norden der Hauptburg vorgelagert öffnet sich ein weiträumiger, spätmittelalterlich-frühneuzeitlicher Wirtschaftshof.
Die ehemalige Seeburg ortet man südlich zu Füßen der Burg. Urkundlich erwähnt wurde sie bereits 1202, heute sind lediglich kärgliche Mauerreste erhalten.
Urkundlich erwähnt wird die Burg bereits 1166, damals im Besitz der Leonsteiner, danach Erolzheim und Peuscher. Schon im 17. Jahrhundert war die Burg zur Ruine verfallen, wie eine Darstellung von Valvasor aus dem Jahr 1680 zeigt.
"Eine gleichförmige Fläche langweilet den Wanderer über die Gemeinden Gurling und Krumpendorf hinaus. Schöner macht sich der Weg nach dem Dorfe Pörtschach; oben rechts auf der Berghöhe drängt sich einiges Gemäuer aus dem Nadelholze hervor. Es sind die Ruinen von Leostein, ich wollte ihnen eine Stunde widmen, und folgte dem leitenden Hohlwege; gleich Anfangs am Fusse des Felsens befindet sich links eine tiefe Felsenhöhle, aus der Wasser entquillt; diese soll das Ende des nun verschütteten heimlichen Ganges seyn, der ehemals durch den Schloßbrunnen in die Familiengruft führte. Von beiden ist nun die Spur gewichen, und bald wird auch von den wenigen Mauerresten nichts mehr erübrigen. Eben mühte man sich mit Ausrottung der schlüßlichen Habe des Schlosses. Ein dickstämmiger Wald — Beweis der letzten Zeugungskraft der Veste, lag getrennt durch die würgende Axt von seinen Wurzeln, ein grünes Bollwerk bildend in den öden Räumen. Gerne wünschte ich einigen sich kümmerlich auf dem Thurme und Ringmauern ernährenden Birken längeres Leben; doch gewandt kletterten zwei rüstige Burschen auf die gefährlichsten Stellen, und raubten denselben den Schmuck. Das Schloß, welches einst beträchtlich seyn mochte, möge im grauesten Alterthume erbaut worden seyn, denn ich bemerkte in dem aus Schiefer und Kalksteinen bestehenden Gemäuer nicht ein Stückchen gebrannter Ziegeln, welche jedoch im dreizehnten Jahrhunderte schon häusig gebraucht wurden! Mißmuthig verließ ich die Veste, welche meine Erwartung täuschte, und mit Widerwillen gegen den Eigennutz der Menschen, denen nichts zu versteckt, nichts zu mühsam ist, geringen Nutzen zu ziehen. – Wie viele Jahre, dachte ich, mußten hingehen, bis auf dem Mauerschutt des längst zerstörten Schlosses sich Erdreich sammelte, und dann Samen keimte, der diese hundertjährigen Stämme gezeugt? – Der Zeiten — seltsames Wirken, der Jahre kräftige Zeugen, zerstört ein einzelner Mensch in einem einzigen Tag!"
Als um 1550 an der Straße das „Stöckl“ (Schloss) Leonstain errichtet wurde gab es nachweislich keine Nachfahren der Leonsteiner mehr. Valvasor beschreibt um 1688 das Schloss unter dem Namen Leonstain. Es wird daher davon ausgegangen, das hier lediglich der Name der ehemaligen Besitzung der Leonsteiner in der sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts gebräuchlichen Ausdrucksweise übernommen wurde.