Bremer Rathaus

Das Bremer Rathaus ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Gotik und der Weserrenaissance in Europa. Im Juli 2004 wurde es zusammen mit dem Bremer Roland von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt.

Das Gebäude ist Sitz des Senats und des Präsidenten des Senats und Bürgermeisters der Freien Hansestadt Bremen.

Lage

Das Bremer Rathaus liegt mitten in der Bremer Altstadt am Marktplatz. Gegenüber befindet sich der Schütting, direkt davor der Bremer Roland, rechts der Bremer Dom und das Denkmal von Reichskanzler Otto von Bismarck sowie das moderne Haus der Bremer Bürgerschaft, links die Kirche Unser Lieben Frauen. An der Westseite steht die Bronzeplastik der Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks.

Geschichte

, Ausschnitt einer Karte von Georg Braun und Frans Hogenberg (1572-1618)]] Topographia Saxoniae Inferiori (1653)]] Bereits 1251 wurde ein Rathaus als domus consulum erwähnt, welches an der Ecke Sögestraße und Obernstraße stand. Um 1400, auf dem Höhepunkt der städtischen Entwicklung, wurde ein neues Rathaus geplant. Dieses Alte Rathaus wurde 1405–1410 <ref> Konrad Elmshäuser, Hans-Christoph Hoffmann, Hans-Joachim Manske: Das Rathaus und der Roland auf dem Marktplatz in Bremen (Druck des UNESCO-Welterbeantrages); Edition Temmen, Bremen, 2002, ISBN 3-86108-682-4 </ref > als gotischer Saalgeschossbau erbaut. Es waren Bürgermeister Johann Hemeling, die Ratsherren Friedrich Wigger und Hinrich von der Trupe, die Baumeister Salomon und Martin sowie die Steinbildhauer Johannes und Henning, die für die Durchführung dieses gotischen Rathauses verantwortlich zeichneten. In diesem Gebäude befanden sich die Untere Halle und die Obere Halle, sowie nordseitig Einzelräume, die später mehrfach verändert wurden. Mit dem Bau entstanden an der Marktplatzseite die Figuren des Kaisers und der sieben Kurfürsten und an der Ost- und der Westseite die der Proheten und der Weisen. Der ursprüngliche Zinnenkranz und ein Wehrgang vor dem Untergeschoss sind nicht erhalten.

Bald nach dem Bau des alten Rathauses wurde nach 1410 an der Nordwand ein erster Anbau mit einem Sitzungszimmer für die Ratsherren und weitere Räume für die Verwaltung geschaffen. Im 15. Jahrhundert wurden an der Nordseite zusätzliche Kellerräume (Senats- und Kaiserzimmer, Apostel- und Rosekeller) und darüber die ältern Kanzleiräume und darüber die alte Wittheitsstube und ein Archivraum errichtet (1490). 1545 entstand an der Nordwand ein weiterer domseitiger zweigeschossiger Erkerbau und die Erweiterung der sogen. „nye dornßen“ mit der Wittheitsstube. Weitere kleinere Anbauten lassen die Nordseite zum bischöflichen Palais sehr unharmonisch erscheinen.

Um 1600 genügte dem Senat die schlichte Front dieses gotischen Rathauses nicht mehr seinen Repräsentationszwecken, und er beschloss einen Umbau. Der aus Rheda stammende nunmehr bremische Baumeister Lüder von Bentheim erhielt den Auftrag. Auf der Grundlage seiner Pläne wurde von 1608 bis 1612 das Rathaus umgebaut. Der Mittelteil wurde abgerissen und zuvor die Fenster verbreitert und eckig gefasst. Ein großer gläserner Erker entstand, gekrönt von einem flandrischen Giebel. Die Fassade im Stil der Weserrenaissance zeigt Architekturelemente nach Entwürfen von Meistern der Niederländischen Renaissance wie Hans Vredeman de Vries, Hendrick Goltzius und Jacob Floris. Ein reichhaltiger Fassadenschmuck mit Figuren und Reliefs, Körpern, Köpfen, Engeln und Fabeltieren schmückt die Marktplatzseite. 1682/83 wird die alte Kanzlei durch eine neue größere Kanzlei mit Pultdach ersetzt. Dieser nord-westliche Anbau mit der neuen Wittheitsstube und dem heutigen Stadtbüro des Ratskellers blieb bis heute erhalten.

(1820) nach einer Vorlage von Anton Radl (1818/19)]] Von 1819 bis 1908 diente ein sehr schlichtes Stadthaus neben dem Rathaus den erweiterten Verwaltungsanforderungen. Um 1900 genügte dieses wenig ansehnliche Gebäude nicht mehr den räumlichen und repräsentativen Ansprüchen der wachsenden Stadt. Ein erfolgloser Wettbewerb wurde 1904 für einen Erweiterungsbau ausgeschrieben, wonach der Altbau und der Neubau sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenfügen sollten. 1907 erhielt nach einem zweiten, beschränkten Wettbewerb der Münchener Architekt Gabriel von Seidl den Planungsauftrag. Das alte Stadthaus wurde 1909 abgerissen und von 1909 bis 1913 wurde das Alte Rathaus durch einen dreimal so großen, aber sehr dezenten rückwärtigen verklinkerten Anbau (Neues Rathaus) mit Kupferdach im Stil der Neorenaissance erweitert.

Durch Verschalung der Außenwände und durch mutige Brandwachen im hölzernen Dachstuhlbereich überstanden Rathaus und Roland die Bomben des Zweiten Weltkriegs, die mehr als 60 % von Bremen zerstörten, weitgehend unbeschädigt. Es wurde mehrfach, zuletzt 2003, restauriert.

Architektur und Ausstattung

Altes Rathaus

Das Alte Rathaus ist über 41 Meter lang und ca. 16 Meter breit. Hinzu kommt noch der drei Meter tiefe gotische Laubengang mit 11 Jochen. Prägend sind die Renaissancefassade mit dem Mittelrisalit aus glasierten und unglasierten Backsteinen und das Kupfer gedeckte Walmdach. Das Gebäude gründet über einen Ratskeller als dreischiffige Halle mit Kappengewölbe.

Fassade

An der Fassade zum Markt sind zwischen den Fenstern die acht Figuren mit Baldachin und Konsole der alten gotischen Fassade zu sehen, bestehend aus dem Kaiser und daneben (von links) den sieben Kurfürsten des Reiches: Mainz, Trier, Köln, Böhmen, Pfalz, Sachsen und Brandenburg. Hierdurch wird die Verbundenheit Bremens zum Reich betont und der Anspruch eine Freie Reichsstadt zu sein.

An Ost- und Westfassade befinden sich dann noch acht weitere Figuren, die Glauben und Weisheit symbolisieren. An der Westfassade befinden sich die Figuren von Platon (auch Hesekiel), Aristoteles (auch Jeremia), Demosthenes (mit Weinstock oder Wurzel für Jesaja) und Marcus Tullius Cicero (mit Löwe und Bär für David).

Durch die Figuren an der östlichen Fassade werden Verknüpfungen zu Ereignissen, christlichen und weltlichen Symbolen und Personen des Alten- und Neuen Testaments hergestellt: Petrus (mit Schlüssel), Der Doktor (unklares Symbol), Moses (auch Hüter des Rechts) und Salomo (für Güte und Gerechtigkeit). Die Figuren könnten also insgesamt symbolisieren: „Drum spricht der Herr… Und ich will dir wieder Richter geben, wie vormals waren und Ratsherren wie am Anfang. Als dann wirst du eine Stadt der Gerechtigkeit und eine treue Stadt heißen“ (Jes. 1, 24-26).

Die Wappen von weiteren dreißig Fürsten und Städten sind in den Kreisblenden unter den Zinnen zu sehen. Die alte Ratslaube als Verkündungslaube über dem sechsten Arkadenbogen musste der neuen Fassade eichen.

Mit dem Umgestaltung zur Renaissancefassade erfolgten einige umfangreiche Eingriffe am gotischen Rathaus. Entscheidend neu sind das mächtige Mittelrisalit mit seinem viergeschossigen Giebel und die zwei kleineren Giebel. Hinter dem Mittelrisalit befindet sich die Güldenkammer. Hunderte Bildthemen zieren die Schaufassade und lassen Raum für Deutungen. Die Gluckhenne am zweiten Bogen ist die bekannteste Allegorie. Einer späteren Deutung nach werden Henne und Küken mit der Gründung Bremens in Verbindung gebracht: Fischer, die der Henne folgten, fanden so einen sicheren Ansiedlungsplatz. Tatsächlich symbolisiert sie die schützende Henne, so wie der Rat auch den Bürgern Schutz bieten wollte, während der Hahn und der Hund als Gegengruppe Wachsamkeit verkörpern sollen.

Die Arkaden und ihr symbolträchtiges Figurenprogramm besteht aus 22 Frauenfiguren und dem darüber liegenden Fries, geschmückt mit einander zugewandten Figuren, die verschiedene Sternzeichen und die Kardinaltugenden Glaube, Hoffnung und Liebe sowie Klugheit, Mäßigkeit, Stärke und Gerechtigkeit darstellen. Zudem sind unter der Güldenkammer die vier Wappen der Bürgermeister um 1612 zu sehen.

Die Herolde am östlichen Portal des Alten Rathauses sind zwei Reiterfiguren, die erstmals 1901 aufgestellt wurden. Der Bremer Kaufmann John H. Harjes hatte diese vom Bildhauer Rudolf Maison geschaffenen Figuren 1900 bei der Weltausstellung in Paris gesehen, gekauft und der Stadt geschenkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Reiter seit 1956 im Park der Egestorff-Stiftung in Osterholz. 2007 wurden sie, nach einer Sanierung, wieder am Ostportal aufgestellt.

Bremer Ratskeller

Hauptartikel: Bremer Ratskeller

Der Bremer Ratskeller, mit der größten Sammlung deutscher Weine, ist eine traditionelle Gaststätte im Keller des Bremer Rathauses. Seit seiner Erbauung im Jahre 1405 werden dort deutsche Weine gelagert und verkauft. Mit seinem über 600-jährigen Bestehen ist der Bremer Ratskeller der älteste Weinkeller Deutschlands. Der Ratskeller besteht aus Großer Halle, Haufsaal, Apostel- und Rosekeller, Senats- und Kaiserzimmer, Bacchuskeller sowie Zunftstube und Schatzkammer.

Untere Rathaushalle

Die Untere Rathaushalle ist als einer der schönsten Profanbauten der Gotik in seiner Grundform fast vollständig unverändert erhalten geblieben. Im Gegensatz zur Oberen Halle ist dieser Raum schmucklos gehalten, mit einem Steinfußboden, sichtbaren Holzbalken und gekalkten Wänden. Die Decke der dreischiffigen Halle wird getragen von 2 mal 10 achteckigen Eichenholzstützen. Die Halle hat nach Osten und Westen je ein verziertes, gotisches Portal. Die Halle diente und dient für besondere Marktzwecke und Ausstellungen.

Obere Rathaushalle

Der bedeutsamste Raum im Rathaus dient für Feiern, Empfänge, Konzerte und früher für Ratssitzungen. Die Obere Halle ist 41 Meter lang, 13 Meter breit und 8 Meter hoch.

Vor dem Umbau von 1608 bis 1612 überspannte vermutlich ein gotisches Tonnengewölbe die Halle. Heute ist hier eine Holzdecke, bestehend aus ornamental bemalten, mächtigen Eichenstämmen. 33 Kaisermedaillons, von Karl bis Sigismund, zieren die barockbunte Decke und symbolisieren damit den Status der kaiserfreien Stadt. Unter der Decke hängen Modelle von Orlogschiffen (Kriegsschiffe) aus den Jahren 1545, 1650, 1770 und 1779. Mit den Miniaturkanonen einiger Schiffe wurden früher sogar Böllerschüsse bei Festen abgeben. Der Kronleuchter mit dem Doppeladler war 1869 ein Geschenk aus dem Schütting.

An den Wänden befindet sich ein großes Fresco des niederrheinischen Meisters Bartholomäus Bruyn von 1532. Es zeigt die Gründung des Bistums Bremen durch Kaiser Karl den Großen, der Bischof Willehad das Bistum überträgt; der Bremer Dom – aber in seiner Form von 1532 – befindet sich zwischen den beiden. Ein zweites Fresco zeigt mit Texten das bremische Stadtsiegel, so wie es 1230 ausgesehen haben soll, als symbolischer Beweis dafür, dass Bremen schon damals eine Freie Reichsstadt war. Erst 1646 (endgültig 1741) wurde Bremen jedoch mit dem Linzer Diplom offiziell freie Reichsstadt. Ein Textteil berichtet von „Kaerl de grothe und Wilhaed, de erste Bisschup in desser stad“ und weiter, dass Willehad nach Bremen geschickt wurde, „umb dit landt tho bekeren“. Auch wird ausgeführt, dass man (angeblich) an den Kreuzzügen teilgenommen habe und mit „schepen“ „to segelen in dat hillige lands“. Weitere zwanzig Gemälde schmücken die Wände, darunter das Salomonische Urteil von Bartholomäus Bruyn d. Ä. aus dem 16. Jahrhundert. Weiterhin sind Bildnisse mit Moses, David, Josaphat, Cato, Cäsar und Cicero mit lateinischen Texten zu sehen.

Die Portale: Das östlichste Säulenportal an der Nordwand, führte zur früheren nye dornßen oder zur Wittheitsstube, Bestandteil eines früheren Erweiterungsbau von 1490 bzw. 1545. Es wurde um 1550 im Stil der Hochrenaissance gebaut und verbindet heute das Treppenhaus zwischen dem alten und neuen Rathaus. Das zweite Portal von links, das Portal mit den drei hölzernen grimmigen Wappenlöwen wurde 1662 gebaut. Es führte einstmals in die Neue Rhederkammer, in dem die für die Abrechnung von Ein- und Ausgaben zuständigen Ratherren und Verwalter tätig waren. Das dritte Portal von links ist das Braunschweiger Portal von 1578, ein Geschenk des Herzogs Julius von Braunschweig-Lüneburg. Das Alabasterportal trägt auf korinthischen Säulen ein von Löwen und Pilastern gerahmtes Relief mit den allegorischen Gestalten für Weisheit, Frieden und Gerechtigkeit. Es führte einst in die sogen. Collektenkammer, der einstigen Steuerbehörde Bremens. Das Doppelportal führt heute zum neuen Festsaal und zur Wittheitsstube.

Das Ratsgestühl wurde erstmals um 1410 geschaffen. Es bot in vier Sitzreihen zwölf Ratsherren Platz. Es war reich mit Schnitzwerk und Inschriften geschmückt. Auf den vier noch erhaltenen Seitenwangen (heute im Focke-Museum) werden Petrus, Paulus, Kaiser Karl IV. und Bischof Willehad dargestellt. Von 1901 bis 1904 wurde ein neues Ratsgestühl nach Entwürfen von Johann Georg Poppe aufgestellt, welches um 1955 erheblich verkleinert wurde.

Die Wendeltreppe, ursprünglich außen, führte von der unteren zur oberen Halle. Sie sollte nur einen kontrollierten Zugang zum Allerheiligsten, dem Ratssaal, zulassen. Sie wurde 1532 als zu unsicher abgerissen. Dafür wurde eine neue Spindeltreppe im Inneren angelegt. Ein hölzerner Herkules als römischer Krieger aus der Renaissance bewacht den Aufgang.

Die Wappen der Bürgermeister, Ratsherren und Elterleuten (Sprecher der Kaufmannschaft) aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert befinden sich in den Fenstern der Marktfassade, die aus dem 19. Jahrhundert in der Domfassade.

Die geräumige Güldenkammer wurde bereits 1595, wahrscheinlich auf Grundlage von Plänen von Lüder von Bentheim, in die Obere Halle eingebaut. Die „nye utlucht“ wurde mit kostbarem Mobiliar, bemalten Fenstern und vergoldeten Tapeten ausgestattet. Ab Mitte des 17. Jahrhundert nannte man den Raum deshalb Güldenkammer. Die alte Innenausstattung ist verloren gegangen. Die Güldenkammer diente und dient für besondere Veranstaltungen und Begrüßungen mit hohen Gästen. Die Empore war seit 1629 Ratsbibliothek, später Ratsarchiv und danach Raum für Musiker (erbaren Rades Spellüde) und aktuell für Presse- und Kameraleute. Das barocke Portal zur Güldenkammer ist eine Arbeit der bremischen Holzbildhauer Evert Lange und Servas Hoppenstede aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Das S. P. Q. B. (Senatus Populusque Bremensis) über dem Portal ist Hinweis, dass hier der Senat einstmals getagt hat.

Die geschnitzte, barocke Wendeltreppe zum oberen Raum der Güldenkammer stammt von verschiedenen zumeist unbekannten Schnitzmeistern. Bekannt ist nur der Holzschnitzer Knecht Ronnich, dem die Figuren am oberen Treppengelände zugeschrieben werden. Anfang des 19. Jahrhundert war der Raum sehr verwahrlost. Das alte Ratsgestühl wurde als Gerümpel entsorgt. 1905 wurde die nunmehr fast kahle Güldenkammer im Inneren vollständig von Johann Heinrich Vogeler im reinen Jugendstil mit vielen Naturmotiven ausgestaltet. Dazu schrieb er: „Die Kapitelle der flachen Pilaster ließ ich aus vergoldeter Bronze flach plastisch ausführen. Alle Dekorationsmotive entwarf ich in den Formen phantastischer Reiher mit wogendem Gefieder, so auch die aus Messing getriebene Beleuchtungskörper. Der obere Teil der Wände über der Panellierung wurde mit einer reichen Ledertapete nach meinem Entwurf bedeckt.“ Die ornamentale, phantasievolle und harmonische Ausgestaltung des Worpsweder Künstlers umfasste alle Details: Goldene Ledertapete, Täfelungen, Intarsien, Türgriffe, Kamingitter, Leuchter, Teppiche, Mobiliar; kurz: ein Meisterwerk des Jugendstils.

Neues Rathaus

Wandelhalle

In der Wandelhalle im Erdgeschoss befindet sich ein Ölgemälde von Alex Kirchner mit der Darstellung des Ost-West-Jungfernfluges von 1928 über den Atlantik.

Festtreppe

Die Festtreppe mit seinen Vorräumen befindet sich an der Stelle der früheren nye dornßen und verbindet die Untere Halle, die Obere Halle und die Wandelhalle im Obergeschoss. Zu sehen ist der 1896 eingebaute Rathauskamin mit einer Inschrift.

Obere Wandelhalle

Dieser reich geschmückte Raum führt zu den domseitigen Räumen des Bürgermeisters. Die Marmorstatue von Bürgermeister Johann Smidt stammt vom Bildhauer Carl Steinhäuser. Die Büste von Reichspräsident Friedrich Ebert weist auf seine Tätigkeit von 1891 bis 1905 in Bremen hin. Sie stammt vom Bildhauer Georg Kolbe. Weiter Büsten von Bundespräsident Theodor Heuss und Bürgermeister Wilhelm Kaisen sind zu sehen.

Festsaal

Der Festsaal dient für große Empfänge. Hier hat vom 17. März 1946 bis 1966 die Bürgerschaft, das Stadt- und Landesparlament Bremens, getagt. Über der Wandtäfelung befinden sich vier Eckbilder mit Darstellungen vom Ansgaritor, der Braut, des Zwingers und des Hohentores vom Maler F. Jakobsen. Ein Gemälde des Malers Carl Vinnen stellt die Stadt Bremen im 17. Jahrhundert dar. Von einer Galerie aus kann man dem Festtreiben zusehen.

Senatssaal

Der Senatssaal am Ende der Wandelhalle dient zu den allgemein am Dienstag stattfindenden Sitzungen des Senats der Freien Hansestadt Bremen. Die Teppiche wurden von dem damals jungen Innenarchitekten Rudolf Alexander Schröder entworfen. Seide überspannte Wände, Mahagonitüren, Stuckdecken und Kristallkronleuchter sind die weiteren Gestaltungselemente. Eine Wanduhr von Schröder und die Kaiserbilder schmücken den Raum.

Kaminsaal

Der Kaminsaal ist der Raum für Empfänge. Der namensgebende Kamin ist aus französischen Marmor. Eine weiße Stuckdecke, dunkelrote Damasttapeten, dunkler Parkettfußboden und Kristalllüster prägen den Raum.

Hansazimmer

Der von der Dampfschiffahrtsgesellschaft „Hansa“ ausgestattete Raum dient repräsentativen Empfängen des Bürgermeisters.

Gobelinzimmer

Es verdankt seinen Namen den beiden großen französischen Gobelins aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, welche die Rückkehr der Zeustochter Artemis in den Olymp und den Tod Otos darstellt.

Wichtige Ereignisse

  • Die Tagfahrten der Hanse im 15. Jahrhundert als feierliche Begrüßung der Repräsentanten
  • Die Schaffermahlzeit, ausgerichtet vom Haus Seefahrt, ist das älteste fortbestehende, sich alljährlich wiederholende Festmahl der Welt, und diese Tradition besteht fort als Bewahrerin alter Überlieferung und als Verbindung zwischen Schifffahrt und den Kaufleuten, „damit sie zu ewigen Tagen fest und unverbrüchlich gehalten werde“, wie es der Rat der Hansestadt Bremen schon 1545 formulierte.
  • Die großen Empfänge und Festmahle u.a.
    • 1580: Einzug von Heinrich III. von Sachsen-Lauenburg als erste protestantische Erzbischof
    • 1676: Für den kaiserlichen Abgesandten Reichsgraf von Windisch-Grätz
    • 1757: Für den Herzog von Richelieu als Oberbefehlshaber der französischen Armee im Siebenjährigen Krieg
    • 1869: Für König Wilhelm von Preußen als Schirmherr des Norddeutschen Bundes zusammen mit Otto von Bismarck, Helmuth von Moltke, Albrecht von Roon
    • 1926: Für Reichspräsident Paul von Hindenburg
    • 1928: Für die Atlantikflieger Hermann Köhl, Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld und James Fitzmaurice
    • 1930: Für den preußischen Ministerpräsident Otto Braun

Briefmarken

Literatur

  • Horst Adamietz: Herz einer Stadt – Das Rathaus in Bremen, Hauschild-Verlag, Bremen, 1970
  • Werner Kloos: Bremer Lexikon, Hauschild-Verlag, Bremen, 1980, ISBN 3-920699-31-9
  • Konrad Elmshäuser: Der erste Roland und das erste Rathaus von Bremen, in: Bremisches Jahrbuch 84 (2005) 9-45 ISSN 0341-9622
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, 2003, ISBN 3-86108-693-X
  • Adolf Börtzler: Die sinnbildlichen Figuren an der Schauseite des Bremer Rathauses Versuch einer Deutung. 1956

Einzelnachweise

Weblinks

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Artyom Fedosov
24. May 2016
Hard to believe that it's just an office for someone.
Best Western Central Europe
Bremen´s Town Hall is the seat of the President of the Senate and Mayor of the Free Hanseatic City of Bremen. It is one of the most important examples of Brick Gothic architecture in Europe.
Tania M Pollok
16. September 2014
Part of the UNESCO World Cultural Heritage of Bremen, and with good reason! It's so beautiful, especially during the blue hour and at night.
Marcel Schöne
4. November 2018
Mit einer der schönsten Rathäuser in Deutschland, beeindruckende Hanse-Altstadt und ein Besuch auf jeden fall wert, auch die Böttchergasse sollte man sich anschauen sowie den historischen Marktplatz.
Christian Abels
23. June 2016
Immer wieder herrlich hier!!!
Ralph Knueppel
23. December 2016
Bei einer Führung bekommt man die vielen Details erklärt. Tolle Geschichten!
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8.7/10
komijama, Anna Bogdanova und 20 364 mehr Menschen hier gewesen

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