Balga oder Honeda (russisch Бальга oder Bal'ga, polnisch Bałga), ist der Name einer Burg und Ortschaft in der russischen Enklave Kaliningrad (Königsberg). Der Flecken ist nach der prußischen Burg (pr. balgnan: Sattel) benannt, die 1239 im Zuge der Christianisierung vom Deutschen Ordens eingenommen und dann ausgebaut und befestigt wurde. Die zugehörige Siedlung heißt seit 1945 Wesjoloje.
Balga liegt am Frischen Haff in der Nähe der Ortschaft Mamonowo (Heiligenbeil), 30 Kilometer südwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) auf dem Gebiet der russischen Enklave Kaliningrad (Königsberg), Rajon Bagrationowsk.
Während des Kreuzzugs der Deutschordensritter gegen die Pruzzen, der deren Christianisierung zum Ziel hatte, hatte bereits 1238 Markgraf Heinrich von Meißen mit zwei Schiffsmannschaften versucht, die prußische Burg Balga einzunehmen, war jedoch gescheitert. 1239 wurde die Burg jedoch unter dem Ordensmarschall Dietrich von Bernheim eingenommen und konnte mit Hilfe Herzog Ottos von Braunschweig auch gehalten werden. Die Burg wurde dann zur Festung des Deutschen Ordens ausgebaut. Sie war die älteste Ordensburg des Deutschordensstaats auf dem Gebiet der heutigen russchischen Enklave Kaliningra. Sie war Sitz eines Komturs und Ritterkonvents, und spielte wegen ihrer Lage direkt am Frischen Haff eine wichtige Rolle zur Kontrolle des Schiffsverkehrss auf dem Haff. Die Komturei Balga grenzte in älterer Zeit an den Gau Barten.
Von der Burg Balga aus wurden die prußischen Stammesgebiete Warmia und Natangen erobert. Als Bischof Georg von Polenz dem Herzog von Preußen das Samland übergab, erhielt jener Balga als Wohnstätte, in der er von 1526 bis 1550 lebte. Gustav Adolf nutzte die Burg im ersten Schwedenkrieg als Magazin. Um Baumaterial für die Feste Pillau zu beschaffen, wurden Teile der Burg abgebrochen. Zu der Burg gehörte ein Gut und die kleine Ortschaft Balga, die eine evangelische Kirche hatte. Auf Bitten des Kronprinzen schenkte König Friedrich Wilhelm die Amtshauptmannschaft Balga im Jahr 1736 dem Militär Johann von Buddenbrock. Die Ortschaft Balga, die bis zum Jahr 1945 zum Landkreis Heiligenbeil im Regierungsbezirk Königsberg gehörte, hatte 1906 etwa 850 Einwohner.
Die Burg, die auf einer sattelartigen Anhöhe liegt, war um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wieder hergerichtet worden, wurde im Zweiten Weltkrieg jedoch erneut zerstört und ist heute eine Ruine.
Von Balga aus waren bei Niedrigwasser noch lange nach 1945 im Haff versunkene Panzer, Autos und Fuhrwerke zu sehen.
In Balga spielt das Märchen von den zwei Königskindern, die nicht zusammenkommen konnten.
1906: 850 Einwohner