As-Safā und al-Marwa

As-Safā und al-Marwa (arabisch الصفا والمروة‎, DMG aṣ-Ṣafā wa-l-Marwa) sind zwei Hügel im Bereich der Heiligen Moschee von Mekka, zwischen denen Muslime im Rahmen der islamischen Haddsch- oder ʿUmra-Wallfahrt siebenmal hin- und herlaufen. Dieses Ritual, das nach dem Tawāf um die Kaaba vollzogen wird, heißt auf Arabisch saʿy (سعى / ‚Eilen, Laufen, Streben‘), wird aber manchmal auch selbst als tawāf bezeichnet.

Geschichte

In vorislamischer Zeit wurden in Safa und Marwa eine Zeitlang die beiden Steinidole Isāf und Nāʾila verehrt. Nach der arabischen Überlieferung handelt es sich um ein Paar von Pilgern, das nach Mekka gekommen, in der Kaaba Unzucht getrieben hatte und deshalb versteinert worden war. Der Quraischit Qusaiy ibn Kilāb hatte die beiden Steine aber schon in vorislamischer Zeit zu dem Ort Zamzam bei der Kaaba verbracht, damit dort bei ihnen geopfert würde.

Als Mohammed vor der Eroberung Mekkas im Jahre 629 seine erste Pilgerfahrt (ʿUmra) nach Mekka vollzog, die sogenannte ʿumrat al-qadīya, (auch: ʿumrat al-qaḍāʾ) verrichtete er selbst den Lauf zwischen Safā und Marwa. Nach dem detaillierten Bericht bei Muhammad ibn Saʿd stellte der Prophet seine Opfertiere bei al-Marwa auf, ließ dort seine Haare durch Ḫirāš ibn Umayya rasieren und sagte: „dies ist der Opferort (manḥar), und alle Schluchten von Mekka sind Opferort. Dann schlachtete er bei al-Marwa (fa-naḥara ʿinda l-Marwa)“

Auf Bedenken der Muslime, den althergebrachten Lauf zwischen den beiden Hügeln im Rahmen des islamischen Wallfahrtsrituals weiterhin zu vollziehen, bezieht sich Sure 2 (al-Baqara), Vers 158, die die Erlaubnis zur Fortsetzung dieses Rituals erteilt. Hier heißt es:

„As-Safā und al-Marwa gehören zu den Kultsymbolen Gottes. Wenn einer die (große) Wallfahrt zum Hause (der Ka'ba) oder die Besuchsfahrt (ʿUmra) vollzieht, ist es für ihn keine Sünde, bei ihnen den Umgang zu machen.“

Sure 2:158, Übersetzung Rudi Paret

Das von den Koranexegeten und Traditionariern überlieferte Bedenken der Muslime gegen die weitere Ausübung der allgemein praktizierten vorislamischen Sitte, den Lauf bzw. den Umlauf an den beiden Hügeln zu machen, ist somit durch den obigen Koranvers ausgeräumt worden. Auch Mohammed hat diese vorislamische Sitte durch seine eigenen Worte als Teil der Wallfahrtszeremonien, als Sunna, bekräftigt: „Gott betrachtet weder eure Pilgerfahrt noch eure kleine Wallfahrt ʿUmra als vollständig, solange ihr den Lauf zwischen den beiden (Hügeln) nicht macht.“

Nach einem Hadith, der auf den Prophetengefährten Dschābir ibn ʿAbdallāh (st. 697) zurückgeführt wird, verrichtete Mohammed den Saʿy bei der Abschiedswallfahrt auf seinem Reitkamel, damit ihn die Leute dabei sehen konnten. Sowohl er als auch seine Gefährten sollen das Ritual bei dieser Gelegenheit nur einmal vollzogen haben.

Islamische Überlieferung

In der islamischen Zeit erhielt der kultische Lauf zwischen den beiden Hügeln as-Safā und al-Marwa eine neue Gründungslegende, die ihn auf Hagar bezieht, die Magd Abrahams und Mutter von Ismael. Nach der islamischen Tradition bekam Abraham von Gott den Auftrag, Hagar und ihren kleinen Sohn nur mit dem Nötigsten alleine in der Wüste zwischen as-Safā und al-Marwa zurückzulassen, um seinen Glauben zu prüfen. Als ihnen der Proviant ausging, machte sich Hagar auf die Suche nach Hilfe und Wasser. Damit es einfacher und schneller ging, ließ sie ihren Sohn Ismael auf dem Boden zurück.

Zunächst bestieg sie den näher gelegenen Berg, as-Safā, um dort Ausschau zu halten. Als sie dort nichts fand, lief sie zu dem anderen Berg, al-Marwa, und hielt dort Ausschau. Wenn sie auf einem der Berge war, konnte sie Ismael sehen und wusste, dass es ihm gut ging, nicht jedoch, wenn sie sich im Tal zwischen den Bergen befand. So lief sie schnell, wenn sie im Tal war und während sie empor kletterte, lief sie in normalem Tempo. So lief sie siebenmal in der brütenden Hitze denselben Weg, bevor sie zu ihrem Sohn zurückkehrte. Als sie ankam, fand sie, dass dort, wo ihr schreiendes Kind mit seinem Fuß den Sand wegtrat, eine Quelle entsprang. Diese Quelle ist heute bekannt als Zamzam-Quelle und wurde laut Tradition von Gottes Engeln sowohl als Wasserquelle, als auch als Belohnung für Hagars Geduld hervorgebracht. Aus diesem Grund ist es den muslimischen Pilgern empfohlen, dieses Ritual des dreieinhalbmaligen Hin- und Herlaufens ebenfalls bei der Pilgerfahrt (am 10. Tag) durchzuführen.

Literatur

  • Toufic Fahd: Le Panthéon de l’Arabie centrale à la veille de l’hégire. Paris 1968, S. 103–107.
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Dana Marzouq
3. January 2013
Its sunna to walk faster, jog or run in the area that has green neon lights
Osman ASlan
9. March 2014
Herkesin gelip görmesi gereken bir mekan.. Everbody Has to came and See place thats all
Bubble Penguinz
17. July 2013
I am just the foursquare mayor. The real mayor are the saudis. The real owner is Allah SWT!
A Hazet
30. June 2019
Two small hills now located in Masjidil Al-Haram. Muslims travel back & forth between them seven times, during the ritual of Hajj/Umrah called Sa’i, remembering the history of Ismail & his Mom Hajar.
Rahman Fidan
28. July 2013
Yeşil rengimiz...görürsen koşacaksın ki.!titresin heybetinden görenler...
kemo habash
2. July 2014
المسعى الدور الثاني فاضي فترة الصباح في رمضان .. انصحكم بعمل الطواف بعد اذان الفجر ثم التوجه الى المسعى الدور الثاني وهو مكيف ومظلل
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