Arsuf

Arsuf (hebräisch אפולוניה, auch als Arsur bekannt; in der Antike Apollonia, später Sozusa) war eine antike Stadt und später Kreuzfahrerstadt und Kreuzfahrerfestung im heutigen Israel, etwa 15 Kilometer nördlich von Tel Aviv.

Geschichte

Die Stadt wurde im 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr. als Arschuf gegründet. Der Name stammt vom kanaanitisch-phönizischen Fruchtbarkeitsgott Reschef, der auch Gott der Unterwelt war, von den Griechen, insbesondere auf Zypern, aber mit Apollon identifiziert wurde. Arschuf blühte als Produzent von Purpur, der ins Römische Reich exportiert wurde.

Die Stadt gehörte spätestens seit Alexander Jannäus dem Hasmonäerreich an, später unter dem Namen Apollonia dem Reich des Herodes und der römischen Provinz Judaea. In der Spätantike erhielt sie den Namen Sozusa. Auf ein untergegangenes Bistum der Stadt geht das Titularbistum Sozusa in Palaestina der römisch-katholischen Kirche zurück.

Kreuzfahrerfestung

Im Jahr 1101 wurde die Stadt von einer Kreuzfahrerarmee unter Balduin I. von Jerusalem besetzt. Die Kreuzritter, die die Stadt Arsur nannten, bauten die Stadtmauern wieder auf und schufen die Herrschaft Arsuf innerhalb des Königreichs Jerusalem. Die Herrschaft gehörte zunächst zur Krondomäne des Königs von Jerusalem, bis dieser 1163 Johann von Arsur mit der Herrschaft belehnte. Als Johann kinderlos starb, übernahm Melisende, die Tochter seines Bruders Guido, die Herrschaft. Durch Melisendes zweite Ehe mit Johann von Ibelin, Herr von Beirut (1177–1236), kam Arsuf 1207 an die Familie Ibelin. Beider Sohn Johann von Arsuf († 1258) erbte die Herrschaft, die er an seinen ältesten Sohn Balian († 1277) weitergab. 1260 oder 1261 verkaufte Balian die Herrschaft an den Johanniterorden.

1187 wurde die Stadt von den muslimischen Ayyubiden unter Sultan Saladin erobert, fiel aber nach der Schlacht von Arsuf vom 7. September 1191 zwischen Richard Löwenherz und Saladin wieder an die Christen. 1265 wurde Arsuf vom muslimischen Mamluken-Sultan Baibars I. erobert. Mauern und Festung wurden geschleift, die Bevölkerung zerstreute sich.

Literatur

  • Immanuel Benzinger: Appolonia 25. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 117.
  • Avraham Negev: Apollonia, later Sozusa, Israel. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton, N.J. 1976, ISBN 0-691-03542-3.
  • Israel Roll: Apollonia-Arsuf. In: Ephraim Stern u. a. (Hrsg.): The New Encyclopedia of Archaeological Excavations in the Holy Land. Band 5: Supplementary Volume. Israel Exploration Society u. a., Jerusalem u. a. 2008, ISBN 978-965-221-068-5, S. 1568–1571.
  • Katharina Galor, Israel Roll, Oren Tal: Apollonia-Arsuf between Past and Future. In: Near Eastern Archaeology 72, 2009, , S. 4–27.
  • Hans Wolfram Kessler / Konrad Kessler: Ritter im Heiligen Land: Kreuzfahrerstätten in Israel. Philipp von Zabern, Darmstadt 2013, ISBN 978-3805345521

Weblinks

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