Arenenberg ist der Name eines Schlosses am Untersee in der Gemeinde Salenstein, Kanton Thurgau, Schweiz, gegenüber der Insel Reichenau. Historische Bedeutung erlangte das Anwesen als Wohnsitz der vormaligen holländischen Königin Hortense de Beauharnais und des späteren französischen Kaisers Napoléon III.. Die Einrichtung des heutigen Napoleonmuseums besteht weitgehend aus der Originalmöblierung.
]] Das Schloss wurde Anfang des 16. Jahrhunderts vom Konstanzer Bürgermeister Sebastian Geissberg erbaut. An seiner Stelle stand zuvor ein Bauernhof namens Narrenberg. Der Name schien dann den späteren Bewohnern der Gegend nicht mehr genehm, und so wurde mehr und mehr Arenenberg gebraucht, vielleicht mit Bezug auf den Abhang vor dem Schloss zum See, der Arnhalde.
Ganz durchgesetzt hat sich Arenenberg jedoch erst im 18. Jahrhundert, ebenfalls unter der Schreibweise Arenberg. 1585 wurde das Gut, damals im Besitz von Hans Konrad von Schwarach, von der Eidgenossenschaft zum Freisitz erhoben. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde das Schloss im 18. Jahrhundert von der Familie von Streng erworben.
Johann Baptist von Streng verkaufte das Schloss 1817 der damals in Konstanz im Exil weilenden Exkönigin Hortense de Beauharnais für 30.000 Gulden. Sie war die Tochter von Joséphine, der ersten Frau Napoleons I., und Gattin von Napoleons Bruder Louis, der von 1806 bis 1810 König von Holland war.
Bevor Hortense das Schloss ab 1818 zeitweise bewohnte, wurde es umgebaut. Die Umfassungsmauer, Ökonomiegebäude, Zinnen und Türmchen wurden entfernt. Federführend war dabei der Konstanzer Baumeister Johann Baptist Wehrle. Das Innere wurde nach dem damaligen Pariser Geschmack eingerichtet. Überdies legte Hortense einen Landschaftspark an. Bei der Planung liess sie sich mit grosser Wahrscheinlichkeit vom französischen Gartenarchitekten Louis-Matin Berthault helfen. Um seiner Schwester während der Sommermonate nahe zu sein, kaufte ihr Bruder Eugène de Beauharnais 1819 das nahe Schloss Sandegg und baute sich oberhalb der mittelalterlichen Burg eine Villa, den Eugensberg. Hortense lebte bis zu ihrem Tod 1837 auf dem Arenenberg.
Ihr jüngster Sohn Louis Napoléon, der spätere Kaiser Napoléon III., wuchs teilweise in Arenenberg auf. 1843 verkaufte Louis Napoléon das Schloss an Heinrich Keller, doch 1855 kaufte seine Frau, Eugénie, das Gut zurück und ließ es 1855 und 1874 renovieren und teilweise umbauen. Nach dem Tode Napoleons III. besuchte Eugénie noch mehrmals Arenenberg und schenkte es schließlich 1906 dem Kanton Thurgau.
Das Napoleonmuseum befindet sich im gut erhalten Schloss, der dem Kanton Thurgau gehört, die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude beherbergen das Thurgauer Land- und hauswirtschaftliche Bildungs- und Beratungszentrum. Im Jubiläumsjahr, zum 200. Geburtstags von Napoléon III., dem französischen Kaiser mit Schweizer Pass, wurde auch der dazugehörige Schlosspark weitgehend wiederhergestellt, parallel zu der ständigen Schlossausstellung fand auch in benachbarten Konstanz eine Ausstellung zu der vergangenen Epoche der Bonaparten in ihrem Exil am Bodensee. Ein Triebwagen, der zwischen Konstanz und der Schweiz, bzw. entlang dem Bodensee vorbeifahren Thurbo-Bahn, wurde dazu 2008 auch werbewirksam als Napoléon III. getauft .
um 1860]]
Mit seiner im Spätsommer 2008 wiedereröffneten Parkanlage besitzt das Schloss selbst ein Kulturdenkmal von europäischen Rang. Königin Hortense hat in der Tradition ihrer Familie eine rund 12 Hektar grosse Parkanlage im Stil des englischen Landschaftsgartens errichten lassen. Über einen kleinen Rundweg am Hang entlang eröffnet sich zwischen Weinbergen und gestalteten Gartenanlagen ein prächtiger Blick auf den Bodensee. Zu den Ziergebäuden des Parks zählen eine kleine Einsiedelei, die Eremitage, und ein Aussichtspavillon, der von zwei Satyrn flankiert wird. Der einstige Park soll in fünf Schritten rekonstruiert werden. Der erste Schritt wurde mit der Wiederherstellung des Lustgartens der Hortense im Sommer 2008 abgeschlossen. Die Restaurierung der Parkanlage ließ nicht nur den kaiserlichen Zustand wieder im alten Glanz erstrahlen, sondern förderte auch ungeahnte Details früherer Epochen ans Tageslicht: von der Renaissance bis ins späte 19. Jahrhundert.