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Der genaue Zeitpunkt der Errichtung des Aquädukts ist unbekannt. Wahrscheinlich wurde er im 1. Jahrhundert n. Chr. unter der Herrschaft Augustus’ errichtet, zeitgleich mit der Erweiterung Tarracos und dem Ausbau der Stadt zum Sitz des Concilium provinciae von Hispania citerior. Der Aquädukt diente noch bis ins Mittelalter der Wasserversorgung Tarragonas. Er wurde mehrfach in Stand gesetzt, so unter anderem im 10. Jahrhundert unter Abd ar-Rahman III., Kalif von Córdoba. Im 18. bis 20. Jahrhundert wurden verschiedene Maßnahmen zum Erhalt der Bausubstanz durchgeführt.
Bereits 1905 wurde der Aquädukt als Kulturgut nationalen Interesses eingestuft und im Jahr 2000 als Bestandteil des archäologischen Ensembles von Tarraco zum UNESCO-Welterbe erklärt. Nach dem Erwerb des gesamten Areals durch die Stadt Tarragona wurde 2005 der Parc ecohistòric del Pont del Diable (‚Ökohistorische Park Pont del Diable‘) geschaffen, um dem Baudenkmal und seiner natürlichen Umgebung zu einem besseren Schutz zu verhelfen.
Der Aqüeducte de les Ferreres befindet sich im Stadtteil Sant Salvador, etwa vier Kilometer vom Zentrum Tarragonas entfernt, nahe der Kreuzung der Autobahn AP-7 (von Barcelona nach Tarragona) und der Nationalstraße N-240 (von Valls nach Tarragona).
Die Aquäduktbrücke weist eine Gesamtlänge von 217 Metern auf und erreicht eine maximale Höhe von 27 Metern, wobei die heute zerstörte Galerie über dem Wasserkanal, die etwa zwei Meter hoch war, nicht berücksichtigt ist. Das Bauwerk besteht aus fünfundzwanzig Bögen; der mittlere, doppelstöckige Bereich weist zusätzlich elf Bögen auf der unteren Ebene auf. Die Bögen haben eine Spannweite von 6,3 Meter, eine Höhe von bis zu 5,7 Meter (abhängig von der Geländeform) und eine Stärke von 1,8 Meter. Der Abstand zwischen den Bögen beträgt 8 Meter. Die Nordseite des Aquädukts liegt auf einer Höhe von 56,8 Meter, die Südseite auf 56,4 Meter über NN.
Der Aquädukt ist in Opus quadratum errichtet, aus regelmäßigen, quaderförmigen Steinblöcken mit leicht abgerundeten Körpern, die ohne Mörtel aufeinander gesetzt wurden. Der wasserführende Kanal war mit einem undurchlässigen Mörtel, Opus signinum, ausgekleidet. Die Steine für den Bau wurden aus einem nahegelegenen Steinbruch gewonnen, der als Coves de la Pedrera bekannt ist.
Das Wasser für den Aquädukt wurde etwa 15 Kilometer nördlich von Tarragona am Francolí mittels eines Wehrs bei Torre del Comte zwischen den Orten Rourell und Puigdelfí gestaut und abgeleitet. Von dort aus verlief der Kanal zunächst parallel zum Fluss, folgte dann dem Geländeverlauf und nutzte ab der Brücke Pont del Codony das natürliche Gefälle bis zum Erreichen der Senke des Barranc de les Arcs, die mit der hier beschriebenen Aquäduktbrücke überwunden wurde. Der Kanal folgte dann dem alten Weg Camí de l’Àngel und erreichte Tarraco auf Höhe der heutigen Avinguda Catalunya, wo das Wasser in einer großen Zisterne, einem Castellum aquae (‚Wasserturm‘), gefiltert und gesammelt wurde. Ein Netz aus Bleirohren sorgte für die Wasserverteilung in der Stadt.
Zum Ursprung der Bezeichnung des Aqüeducte de les Ferreres als „Brücke des Teufels“ erzählt man sich folgende Geschichte:
„In Zeiten der Römer entschloss man sich angesichts einer großen Wasserknappheit, unter der Tarragona zu leiden hatte, einen Aquädukt zu errichten. Hierzu galt es, eine tiefe Klamm mit einer Brücke zu überspannen. Doch gerade als die Brücke fertiggestellt war, kam ein mächtiger Wind auf und brachte die gesamte Konstruktion zum Einstürzen. Als der Baumeister das Unglück sah, sagte er, dass nur der Teufel hier eine Brücke würde bauen können, die tausend Jahre hält. Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, erschien auch schon der Teufel und bot an, in nur einer Nacht eine neue Brücke zu errichten, die von Dauer sein würde. Daraufhin bot ihm der Baumeister dreissig Sack Gold an, um das Werk zu vollenden, doch der Teufel lehnte das Geld ab und sagte, dass er als Bezahlung nur die Seele des ersten, der vom Wasser des Aquädukts tränke, akzeptieren würde. So wurde es vereinbart und am nächsten Morgen stand die mächtige Brücke vollendet über der Schlucht und der Teufel erschien, um seinen vereinbarten Lohn abzuholen. Da zeigte ihm der Baumeister einen Esel, denn dieser hatte als erster vom Wasser des Aquädukts getrunken…“Die Legende ähnelt jener der Teufelsbrücke der Schweizer Schöllenenschlucht.
Der Aquädukt erscheint in dem Film La Teta i la Lluna von Bigas Luna aus dem Jahr 1994.
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Aqüeducte de les Ferreres bei Tarragona | ||
Nutzung | Aquädukt nach Tarraco | |
Ort | Tarragona (Spanien) | |
Konstruktion | Bogenbrücke | |
Gesamtlänge | 217 m | |
Anzahl der Öffnungen | 25 (obere Arkade) | |
Höhe | 27 m (ohne Galerie) | |
Bauzeit | Wahrscheinlich 1. Jh. n. Chr. | |
Zustand | Außer Betrieb | |
Lage | ||
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Höhe über dem Meeresspiegel | 56,4 m | |
Seitenriss | ||
Schematische Ansicht des Aqüeducte de les Ferreres |