Die Alte Brücke (slowakisch Starý most, 1945–?1990 Most Červenej armády [Rote-Armee-Brücke]) ist die älteste Brücke in Bratislava. Es handelt sich dabei um eine Eisenbrücke in gerader Obergurtbauweise. Die Pfeiler sind als Natursteinmauerwerk ausgeführt.
Die 460 Meter lange Donaubrücke verfügt über einen hölzernen Gehweg, eine einfache zweispurige Straße und ein Gleis, das aber seit 1985 nicht mehr genutzt wird.
Die erste Brücke in Pressburg (heute: Bratislava) war eine 1825 errichtete Schiffsbrücke (Pontonbrücke), die sich ungefähr beim heutigen Ľudovít-Štúr-Platz (Námestie Ľ. Štúra) befand. Sie wurde gebaut, nachdem verschiedene Holzbrücken wegen laufender Schäden durch den Eisgang nicht lange gehalten hatten. Diese Schiffsbrücke hielt bis 1891.
Die heutige Alte Brücke steht an der Stelle der ehemaligen Franz-Josephs-Brücke (most Františka Jozefa), der ersten stählernen Brücke (Stahlfachwerkbrücke) in Bratislava, die 1891 von Kaiser Franz Joseph persönlich eröffnet wurde. Die ursprüngliche Eisenbahnbrücke war ein Teil der im selben Jahr eröffneten Bahnstrecke Bratislava–Hegyeshalom-Szombathely. Zur Zeit der ersten tschechoslowakischen Republik war sie nach Milan Rastislav Štefánik benannt (Štefánikov most).
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stahlkonstruktion zerstört, aber Teile der Steinpfeiler blieben bis heute erhalten. Nach Kriegsende im Jahre 1945 wurde die jetzige Brücke durch die Rote Armee und ihre deutschen Kriegsgefangenen gebaut. Damals als vorübergehende Lösung für zehn Jahre gedacht, wird die Brücke wegen Geldmangel bis heute verwendet, obwohl immer wieder der Vorschlag aufkommt, sie endlich abreißen zu lassen.
Aktuell (2008) ist eine Rekonstruktion, bzw. ein Neubau wegen des verschlimmernden Zustandes geplant. Auch die Stützweite (86 m) und die Höhe (10 m) sind für die Schifffahrt unpassend, es sollen mindestens 100 m, resp. 12 m sein. Seit 31. Dezember 2008 ist die Brücke für Straßenverkehr gesperrt, außer ÖPNV-Busse. In der Zukunft soll die Brücke neben dem Straßen- und Fußverkehr auch für eine neue „Schnellstraßenbahn“ nach Petržalka dienen.