Das Ali-Mausoleum in Masar-e Scharif (Provinz Balkh) aus dem 15. Jahrhundert, auch Blaue Moschee oder Rauza, gilt (hauptsächlich in der afghanischen Bevölkerung selbst) als Begräbnisstätte Ali ibn Abi Talibs, des Schwiegersohns Mohammeds und einer der wichtigsten Persönlichkeiten des Islam. Masar-e Scharif ist persisch und bedeutet „Schrein des Edlen“. Das imposante Mausoleum des Heiligen gehört zu den schönsten Moscheen der Welt und ist die bedeutendste Wallfahrtsstätte Afghanistans.
Unter Historikern ist es aber höchst umstritten, ob Ali ibn Abi Talib, der erste Imam der Schiiten, tatsächlich in dieser Gegend begraben ist. Zudem existiert die Legende des Heiligen seit vorislamischer Zeit. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich hierbei um die eigentliche Begräbnisstätte des altpersischen Propheten Zarathustra handelt, der hier vor zirka 3.800 Jahren lebte und wirkte. Auch die Imam-Ali-Moschee in Nadschaf im Irak gilt als Begräbnisstätte Ali ibn Abi Talibs.
Das Ali-Mausoleum ist eine zentral in Masar-e Scharif gelegene Moschee, von der aus die vier wichtigsten Zubringerstraßen der Stadt in die Vororte führen. In der unmittelbaren Nähe führt eine quadratische und in etwas weiterer Entfernung eine ovale Ringstraße um die Moschee, die dem Stadtplan von Mazar sein charakteristisches Bild verleihen.