Der Laacher See befindet sich in der Vulkaneifel nahe der Abtei Maria Laach. Der Calderasee ist der größte See in Rheinland-Pfalz. Der letzte Ausbruch des ehemaligen „Laacher Vulkans“ erfolgte vor etwa 13.000 Jahren. Spuren der vulkanischen Tätigkeit finden sich heute noch in der Form vulkanischer Ausgasungen.
Das Wort Laach, verwandt mit unserem heutigen Wort Lache, entstammt dem althochdeutschen lacha (aus latein. lacus, -ūs m. - See), das später zu laach wurde und See bedeutet. Der Name Laacher See ist somit ein Pleonasmus; Laach ist auch auf den Namen von Ort und Kloster übergegangen; letzteres wurde erst 1863 von den Jesuiten in Maria Laach umgetauft.
Der ovale See ist mit rund 3,3 km² der größte See in Rheinland-Pfalz und befindet sich in der Vordereifel (Osteifelvulkangebiet) in der Nähe der Städte Andernach (8 km), Bonn (37 km), Koblenz (24 km) und Mayen (11 km) nördlich von Mendig (Autobahnausfahrt der A 61, 3 km).
Der See ist vollständig von einem durchschnittlich 125 m hohen Wall umgeben und weist eine Tiefe von 53 m auf. Er wird hauptsächlich von Grundwasser gespeist und besitzt keinen natürlichen Abfluss. Die sich heute in 275 m ü. NN befindende Wasseroberfläche schwankte früher um 15 m, was Landwirtschaft schwierig machte. Im Mittelalter wurde der Überlieferung nach der 880 m lange Fulbert-Stollen Richtung Süden als Überlauf gebaut, um das Kloster vor den Hochwassern zu schützen. Zwischen 1840 und 1845 bauten die Familien Delius und von Ammon (damalige Eigentümer des säkularisierten Klostergutes und Sees) einen ca. 10 m tiefer liegenden parallelen Stollen zum Absenken des Wasserspiegels auf das heutige Niveau, um Land- und Weideflächen zu gewinnen. Der See verlor durch beide Abzugsstollen etwa ein Drittel seiner Wasserfläche.
In Meyers Konversations-Lexikon finden sich noch die Angaben: Der See liegt 281 m. ü. NN, ist 1964 m lang, 1186 m breit, 57 m tief. Das Wasser ist hellbläulich, sehr kalt, widerlich von Geschmack und wirft, vom Wind bewegt, einen Sand aus, der vom Magnet angezogen wird.
Auf dem Seegrund im Westteil befindet sich seit dem 29. August 1942 noch das Flugzeugwrack eines britischen viermotorigen Halifax-Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg und nahe dem Bootsverleih in Ufernähe eventuell noch ein weiteres Flugzeugwrack. Bis in die ersten Nachkriegsjahre war es noch zu sehen, bis es weiter in die Tiefe abrutschte. Die Abtei ließ am 27. April 2007 verlauten, dass bis auf weiteres wegen Explosionsgefahr etwaiger Bomben mit Langzeitzündern seitens der Verbandsgemeinde Brohltal, Niederzissen, mit Verfügung vom 30. März 2007 keine Genehmigung für Tauchen, Bootsverkehr, Schwimmen sowie Hobbyangeln für dieses Gebiet erteilt wird. Vom 2. bis 20. Juni 2008 fand unter Führung der Tauchergruppe des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz eine Tauchaktion mit dem Ziel der Gefahrerforschung im Zusammenhang mit dem Bomber statt. Dabei wurden einzelne Bruchstücke der Maschine geborgen, das Wrack selbst oder Bomben jedoch nicht gefunden. Die Tauchgänge fanden unter sehr schwierigen Sichtverhältnissen statt (Dunkelheit / Schwebstoffe). Es bleibt daher unklar, ob sich Bomben im Flugzeugwrack oder in dessen Umgebung befinden. Wahrscheinlich ist aber, dass sich zumindest noch Reste von Hydrauliköl und möglicherweise auch noch Reste unverbrannten Treibstoffes im Wrack befinden (Augenzeugenberichten zufolge stürzte die Maschine brennend in den See).
Obwohl der Laacher See weithin als das größte Maar der Vulkaneifel gilt, ist er wissenschaftlich gesehen kein Maar und auch kein echter Kratersee, sondern eine wassergefüllte Caldera - ein Einbruchkrater, der nach Entleeren der Magmakammer unterhalb des Vulkankegels durch einen Einsturz entstanden ist. Dabei fällt der Vulkanberg in sich zusammen, und nur der Ringwulst am äußeren Rand bleibt zurück. Im Laufe der Zeit füllt sich der zurückbleibende Kessel mit Wasser. Der Laacher See ist in der Eifel, neben dem benachbarten Wehrer-Kessel, die größte Caldera und die einzige wassergefüllte in Mitteleuropa.
Der letzte Ausbruch dieses Vulkans, der diese Caldera schuf, fand etwa im Jahr 10.932 v. Chr. statt. Er dauerte nur wenige Tage und bestand aus einer plinianschen Hauptphase, die von phreatomagmatischen Explosionen eingeleitet und auch beendet wurde.
Dabei wurden riesige Mengen vulkanische Asche und Bims ausgeschleudert, welche die Gegend bis ins Rheintal bis zu sieben Meter dick bedeckte. Das Auswurfmaterial verstopfte die Talenge des Rheins an der Andernacher Pforte, der dadurch aufgestaute See erstreckte sich über das Neuwieder Becken bis in die Gegend der Moselmündung. Die feineren Ablagerungen der Explosion sind noch bis nach Schweden in quartären Sedimenten als schmaler Bimshorizont (bekannt als Laacher See Tephra, LST) zu finden, der Geowissenschaftlern und Archäologen zur Datierung dient.
Die gesamte Auswurfmenge betrug ca. 6 km³ Stammmagmavolumen entsprechend ca. 16 km³ vulkanischer Lockermassen (Tephra), was einem Wert von 6 auf der von 0 bis 8 reichenden Skala des Vulkanexplosivitätsindex entspricht. Damit war der Ausbruch anderthalb mal so stark, wie der des Pinatubo 1991, oder 6 mal so stark wie der Ausbruch des Mount St. Helens 1980.
Aufsteigendes Kohlenstoffdioxid in der südöstlichen Uferzone des Sees (sogenannte Mofetten) zeigt auch heute noch die vulkanische Aktivität der Region (Vulkanpark). Vulkanologen und Geologen gehen davon aus, dass vom Laacher See zur Zeit keine Gefahr ausgeht. Vor dem Hintergrund der langen Vulkantätigkeit in der Eifel ist die Möglichkeit eines Vulkanausbruchs jedoch nicht von der Hand zu weisen, wenngleich das nicht im Gebiet des Laacher Sees der Fall sein muss.
Der See und seine Umgebung wurden am 26. Juni 1935 zum Naturschutzgebiet Laacher See erklärt – wegen der geologischen und morphologischen Beschaffenheit (einzigartiges Beispiel für postglazialen Vulkanismus in der Eifel), aus naturgeschichtlichen Gründen, als Lebensraum seltener in ihrem Bestand bedrohter Pflanzen- und Vogelarten sowie wegen seiner besonderen landschaftlichen Schönheit und Eigenart.
Im Februar 2009 ist die Landwirtschaft der Abtei in die Kritik geraten. Der SWR berichtet in einer Sendung vom 9. Februar 2009, dass der Pächter des Klostergutes über Jahre hinweg tausende Kubikmeter Gülle illegal in das Naturschutzgebiet eingeleitet haben soll. Die Kritik bezieht sich auf einen Vermerk beim Landesamt für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LUWG) in Mainz: „Die Beibehaltung der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugsbereich nach derzeitiger Praxis und Intensität hat die progressive Zerstörung des Laacher Sees (…) zur Folge.“ Unterhalb von etwa 40 Metern Wassertiefe sei der See in Folge der Einleitung tot und sauerstofffrei. Auf der Homepage der Abtei wird der Darstellung der Sendung weitgehend widersprochen. Über den Hintergrund des Konfliktes berichtet die Neue Rheinische Zeitung (online). Zum Problem der Gülleeinleitung gab der BUND in einer Presseerklärung eine Stellungnahme ab, das Thema wurde auch von Bürgerinitiativen aufgegriffen.
Das Ermittlungsverfahren wurde am 8. April 2009 gegen Zahlung einer Prozesskostendeckung durch den Pächter und die Abtei eingestellt. Nach einer Mitteilung des LUWG ergaben die vom Landesamt regelmäßig durchgeführten Kontrolle der Gewässergüte keine Anhaltspunkte für den in der Sendung des SWR geschilderten schlechten Zustand des Sees.
Der Laacher See gehört zu den Besitztümern der nahe gelegenen Abtei der Benediktiner Maria Laach, ebenso wie die umliegenden Ländereien, ein Fischereibetrieb und das Seehotel Maria Laach. Er wird als Naherholungsgebiet zum Schwimmen, Segeln, Wandern und Campen genutzt. Der Segelclub „Laacher See“ Mayen (SCLM) und der Surf-Club Laacher See e. V. haben sich den See selbst, die Laufgemeinschaft Laacher See dessen Ufer und nähere Umgebung als Revier auserkoren. Am See liegen auch der Campingplatz „Laacher See“ und ein Minigolfplatz. Unweit befindet sich das Museum für Naturkunde „St. Winfried“ Maria Laach. Einen Besuch wert ist auch das nahe gelegene Deutsche Vulkanmuseum Lava-Dome in Mendig, zentrale Attraktion des Vulkanparks, der sich mit seinen über zwanzig Sehenswürdigkeiten über die gesamte Osteifel erstreckt.